Die Endzeit unserer Sklavenarbeit war in Aussicht und mit ihr einher gingen die Weihnachts- und die Festtage. Alleine in der Hitze im Ausland: Das muss langweilig werden? - Denkste!
Am 23. – Einen Tag vor Weihnachten ging es zum Strand, um entsprechende Weihnachtsgrußbilder zu schießen, falls das Wetter an Weihnachten nicht entsprechend sein sollte. Abgerundet wurde dieser vorfreudige Tag durch die alljährliche Weihnachtsfeier mitsamt Freibier und Spanferkel. Ausgelassen wurde abends gefeiert und dank der Bereitschaft der Mutter eines Kumpels hatten wir nach der Feier sogar noch einen Taxiservice zum Club im Ort zum weiteren Celebrieren.
An Weihnachten wurde dem entsprechend dann erst einmal ordentlich ausgeschlafen (8-9 Uhr ist extrem lang, wenn man sonst doch um 4.45 Uhr aufsteht :-D ) um anschließend ausgelassen zusammen mit einem schönen Käffchen zu Frühstücken. Nach dem Frühstück wurde schon einmal für das abendliche Festmal ein wenig vorbereitet, bevor wir uns mithilfe von Barney (unserem durchgeknallten Auto) in Richtung der Jourama Falls bewegten. Einem Bergstrom mit verschiedenen Wasserfällen an deren Verlauf entlang man klettern und an verschiedenen Orten von Klippen springen und unter den Wasserfällen baden kann. Herrlichst wo man doch bedenkt, dass unsere Freunde und Familie zitternd bei niedrigen Temperaturen an dem hiesigen Tag daheim sitzen und sich am Kaminfeuer wärmen muss ;-)
Nach diesem Abenteuertag wurde dann heimgekehrt um das Abendbrot fertigzustellen und es gemütlichst zu verzehren.
Zur Vorspeise gab es Antipasti, als Hauptmenü deutscher hausmännischer Specksalat und als abrundendes Dessert Schokoladensplittereis. Durchsetzt waren sämtliche Gänge von entsprechenden Jägermeister-Degestiven (Beim Specksalat nach jedem der vielen Teller) Mjam lecker! Alkohol und Völlerei an Weihnachten. Fast wie zuhause. Anschließend wurde dann noch der restliche Jägermeister beim Film „Bierfest“, der uns an die Heimat erinnern sollte, geleert. Ein würdiger Abschluss für einen perfekten Tag!
Der 1. Weihnachtsfeiertag wurde dann entspannter angetreten. Nach spätem Frühstück fuhren wir zu den Wallaman-Falls. Den mit 268 Metern tiefsten Wasserfällen der südlichen Hemisphäre, die wir schon vor 2 Monaten besuchten, die wir aber damals aufgrund des vorherrschenden Nebels nicht zu erspähen vermochten. Ein atemberaubender Ausblick!
Schon am nächsten Tag hieß es für uns wieder zu arbeiten wobei wir am 30. Dezember dann endlich unseren letzten Arbeitstag antraten. Urlaub hieß es nun. Fast perfekt, wäre es nicht von unterschwelligen Andeutungen unseres Chefs getrübt gewesen, dass er mit unseren eingetragenen Arbeitszeiten nicht vollkommen einverstanden gewesen wäre, weil sie ihm nicht vollkommen in den Kram passten. Unverblümte Vorwürfe sind nicht gerade die feinste Art einen Abschied zu begehen und so hechelten wir schon nach dem Tag, an dem wir endlich das Reisen beginnen und unseren selbstgerechten, cholerischen Chef hinter uns lassen konnten.
Doch erst einmal fuhren wir am Silvesterabend in den benachbarten Strand- und Urlaubsort Lucinda, wo wir einen ausgespannten Neujahrsabend mit unseren Arbeitskollegen und Freunden von der Litschiplantage verbrachten.
Endlich war die Zeit gekommen. Am 1. wurden die Abreisevorbereitungen getroffen um dann am 2. morgens die Farm zu verlassen um unsere endgültige Erlebnisreise durch die endlosen Weiten Australiens anzutreten. Auch unser Chef zeigte sich dann finalerweise beim Abschied außergewöhnlich versöhnlich.
Am 2. ging es dann los gen Süden nach Townsville. Zwei Tage galt es zu bleiben, wobei der erste Tag der Gesamtreisevorbereitung gewidmet wurde. Gleich am ersten Reisetag hat Freddys Kamera einen Todessprung gewagt, für welchen der Bildschirm mit seinem Leben bezahlen musste. „Schon wieder außergewöhnlich viel Glück zum Anfang der Reise hin.“ Aber abends wurde dann am Strand gechillt, welcher direkt gegenüber unseres Campingplatzes gelegen war. Nice!
Den zweiten Tag in Townsville verbrachten wir dann auf Maggie Island (Magnetic Island) der Insel, welche direkt vor der Küste gelegen, als Urlaubsinsel für lokale sowie Touristen fungiert. Gesäumt mit schönsten Stränden und noch schöneren Wander- und Kletterwegen war die Insel der perfekte Tagestrip, den wir von hoch Oben über der Insel auf einer alten Bunkeranlage besonders in Erinnerung behalten durften.
Und schon ging es weiter. Diesmal zu einem der absoluten Höhepunkte unseres gesamten Australientrips!!! Airlie Beach! Das Calella Australiens (Cairns entspricht Lloret de Mar ;-) ) nur hier gab es auch tatsächlich wunderschöne Landschaft direkt vor der Tür/Küste :]
Mitten in der sog. Whitsunday Island Passage gelegen, liegen 74 atemberaubende Inseln, eine schöner als die Andere direkt eine kleine Bootsfahrt entfernt. Weltweit auszeichnend ist der Whitehaven Beach auf der Hauptinsel herauszuheben, der den weißesten Sand der Welt beherbergt. Er ist so rein, dass er tatsächlich unter den Füßen quietscht(Beziehungsweise die Sonne perfekt widerspiegelt. - Aber dazu später!
Am 4. kamen wir nach ca. 4 Stunden fahrt, mit zwischenzeitlichen Mittagszwischenstopp in Bowen für Spaghetti Bolognese direkt am Strand, endlich in Airlie Beach an. Unterkommen konnten wir auf einem Campingparkplatz mitten in der Nomads Hostelanlage, die dort nett mit vielen kleinen Bungalows angelegt wurde. Mitten in der Stadt...Diskos zur Linken und Rechten und der Städtischen Lagune(öffentlicher Pool) direkt auf der anderen Straßenseite! Der Hammer. Was wir noch nicht wussten - eine Woche Sommer, Sonne, Sonnenschein mit fast keinem Wölkchen lag direkt vor uns! Und das Ganze für 8 € pro Person, pro Nacht :-D
Mal abgesehen von einer Woche am Pool oder der Lagune liegen, entspannen, flirten und Bücher lesen haben 3 Dinge unsere Woche geprägt. Zu allererst haben wir halb durch Zufall einen alten Kumpel aus Cairns wiedergetroffen, von dem wir dachten, dass er sich auch dort aufhielt und der uns nach einem kurzen Anruf auch direkt besuchen kam. David, ein cooler Abiturient aus Oldenburg!
Dann haben wir uns endlich einen langersehnten Aussie Traum erfüllt. Fallschirmsprung. Aus 4,26 Kilometern Höhe! Oh fuck. Auf was lassen wir uns da ein :-D
Den Preis halten wir jetzt einmal geheim, da wir am Besten gar nicht darüber nachdenken wollen! Aber die Erfahrung war einmalig. Ein Flugzeugflug über den wunderschönen Whitsunday Islands mit anschließendem Sprung aus selbiger Propellermaschine. Der Flug nach Oben war unglaublicherweise extrem ausgespannt. Erst als sich oben die Tür öffnete und die erste Person vor uns sprang wurde einem doch schon mulmig. Doch dann wurde man schon an den Rand des Flugzeugs geschoben um kurze Zeit später wirbelnd aus dem Flugzeug zu fallen – mitten ins Nirgendwo!
Die letzte Pflichaktivität die es zu erledigen galt war selbstverständlicherweise eine Bootstour um die Whitsunday Islands. Wir haben das Ganze auf einem kleinen 15-20 Leute Alu- Luftkissen Boot absolviert, welches ganze 500PS!!! bereitstellte :D Ein Männertraum wird wahr! hehe...sehr cool!
Einen Tag lang umhercruisen, den Whitehaven Beach erst von Oben sehen – Eine Küste gespickt von Sanddünen und Wasserkanälen, die allesamt türkisestes Wasser führten! - danach auf dem Beach Buffet essen, an ihm entlangspazieren (Ein wir haben ca. 10 verschiedene kleine Haie sowie viele Stachelrochen gesehen). Zu guter Letzt wird der Tag von zwei Schnorchelgängen abgerundet. Ein perfekter Tag in spektakulärer Landschaft!
Viel Spaß haben wir hier gehabt, viele Freunde gefunden und endlich mal wieder richtig ausgespannt, aber auch diese Zeiten gehen mal vorbei und wir müssen weiter Reisen. Nach ner guten Woche Airlie Beach ging es dann weiter gen Süden. Wir schauten uns den Eungella National Park an um anschließend direkt an der Küste im Cape Hillsbourough National Park zu campen. Ein einsamer Campingplatz direkt am Meer nur für uns...wär es nur nicht so unglaublich schwül und heiß gewesen, dass man nicht schlafen kann. Mal abgesehen von den Mücken. 2 Minuten reichen hier um sich 8 Mückenstiche einzufangen – unfassbar! ;-D
Naja und nun? Nun sind wir gestern in Rockhampton, der Rinderhauptstadt des Landes eingekehrt, wo wir leider nach gründlichen Nachforschungen auf das erwünschte Steak aufgrund des Wucherpreises verzichten mussten. Egal, wird’s halt Pizza bei Dominos! Nur leider ist uns auch gestern aufgefallen, dass Max nun auch ähnliches Schicksal widerfahren ist, wie schon Freddy. Er hat seine Kamera verloren aufgrund wessen er sich nun heute eine neue kaufen musste. Wir sind wirklich nicht vom Glück heimgesucht, was?
Heute sind wir dann direkt an der Capricorn-Küste auf dem Parkplatz des besten Hostels eingekehrt, welches wir bis jetzt erlebt haben. Und da wir im Auto übernachten können wir hier für nur 3,50€ pro Person übernachten, inklusive Pool, Küche, Badezimmer und Waschraum! ;-) Yeha!
Nun, was kann man abschließend über unsere finale Reise sagen. Aller Anfang ist schwer, wenn man nicht gerade vom Glück verfolgt wird. Die Kameras sind nur ein Teil des Ganzen. Freddy hat mittlerweile schon einen Hut verloren und 3 Sonnenbrillen kaputt bekommen (obgleich die letzte einen Fabrikationsfehler hatte^^). Max verletzt sich dauernd seinen Zeh oder stößt sich den Kopf. Aber auch das Auto hat ihm ja auch schon eine Beule zu verdanken.
Glück also – das ist uns nicht wohl gesonnen. Aber solange man sich nicht die Laune verderben lässt ist man mit sich und der Welt im Reinen und man kann diese Reise in vollen Zügen genießen! Wir jedenfalls lassen uns nicht die Laune verderben und genießen jeden Tag in vollen Zügen. Der Alltag wird uns noch früh genug erreichen. Und: Es kann nur besser werden :-)
In diesem Sinne...Alles Gute und ein frohes Neues.
Cheers,
Freddy und Max